Auf der Ile d'Oleron

Sommerferien 2024 auf der Ile d'Oleron in Frankreich

Nachdem wir zuerst überlegt hatten nach Kenia zu fliegen und sogar die Flüge schon gebucht hatten, veränderten wir unsere Pläne im Mai. Wir beschlossen, das wir richtigen Urlaub ohne Rumreisen brauchen und riefen beim Camping Municipal auf der Ile d'Oleron an. Wir bekamen noch einen Platz in der ersten Reihe und dann war alles klar. Die Atlantikküste in Frankreich war unser Ziel für den Sommer 2024.

 

Am 1.8.2024 gehts los. Unser erster Stop ist der Camping Signal am Lac de Nantua. Hier haben wir schon einmal übernachtet und es hat uns gut gefallen. Wir gehen abends noch schwimmen und am nächsten Morgen geht es weiter nach Lyon. 

 

Lyon gefällt uns ausnehmend gut. Wir schlendern durch eine wunderschöne Altstadt mit vielen Cafés, Boutiquen und einem kleinen Markt. Wir essen argentinische Empanadas und genießen das französische Savoir vivre. 

Anschließend besuchen wir noch das Musee des Confluences. Hier fließen die Saone und die Rhone zusammen (daher der Name) und das futuristische Gebäude beherbergt ein interessantes Museum, das sich der Geschichte der Menschheit widmet.

 

Anschließend suchen wir uns einen Campingplatz nördlich von Lyon mit einem kleinen Pool, was bei der Hitze gut tut. Am nächsten Tag geht es weiter bis nach Cognac. Auch diesen Campingplatz kennen wir bereits, denn wir haben hier vor fünf Jahren übernachtet. Von hier aus machen wir eine schöne halbstündige Radtour am Fluss entlang nach Cognac. Hier sind einige der großen Cognac-Destillerien wie Martell oder Hennessy  angesiedelt. Die Altstadt ist recht hübsch, aber es ist wenig los. Wir gehen italienisch Essen und radeln anschließend wieder zurück.

Saint Denis auf der Ile d'Oleron

Am nächsten Tag fahren wir auf die Insel Ile d'Oleron. Kurz nach er Brücke halten wir in Chateau d'Oleron und gehen dort auf den Markt. Wir bummeln dann noch durch die Stadt und anschließend geht es auf unseren Campingplatz in Saint Denis. Wir bekommen  auf der Düne unseren Platz 249 und richten uns ein. Es sind fast keine Wohnmobile auf der Düne erlaubt, doch dieser Platz hat ein Betonfundament und deshalb dürfen wir hier stehen und es ist herrlich. 

Drei Wochen Ile d'Oleron

Uns gefällt es so gut, dass wir zweimal verlängern und unseren anderen Campingplatz in der Bretagne absagen. Wir bleiben hier und erholen uns. Zweimal fahren wir mit dem Schiff nach La Rochelle, genießen dort die wunderschöne Altstadt, essen Austern auf dem Markt und abends geht es wieder zurück. Jeden Tag gehen wir auf den Vormittagsmarkt. Oft machen wir eine Radtour, oft nach La Bree auf den Markt, aber auch nach Boyardville, nach Saint Pierre, Saint George oder nach La Continiere. Es macht Spaß hier auf den Radwegen durch die Salzgärten zu fahren. Jeden Tag sind wir am Strand, lesen und baden bei ca 21 Grad im Meer. Abends marschieren wir zum Hafen um unser Eis Citron Merengue zu essen und in den französischen Trubel einzutauchen. Wir genießen den Urlaub und erholen uns gut. Hier gibt es keine Strandliegen und keine großen Hotels. Alle Häuser sind nur einstöckig und es machen hier viele Franzosen Urlaub. Das Wohnmobil bewegen wir in der Zeit überhaupt nicht und das ist in diesem Urlaub Erholung pur.

Die Loire-Schlösser

Nach viel Überlegen wie wir unsere letzte Woche gestalten, beschlossen wir gar nicht mehr in die Bretagne zu fahren, sondern uns stattdessen einige der Loireschlösser anzuschauen. 

Wir fahren also Richtung Tours und sehen uns auf dem Weg dahin das Schloss Azay-le-Rideau an, ein wunderschönes Wasserschloss, das seit dem Mittelalter besteht. Nach Umbauten ist es eines der schönsten Renaissance-Schlösser an der Loire geworden und gehört nun dem Staat. 

Anschließend geht es weiter nach Tours. Die Stadt des hl. St. Martin ist einer der Ausgangsorte um die Loireschlösser anzuschauen. wir parken etwas außerhalb und marschieren mit Timba in die Stadt. Tours ist eine lebhafte Universitätsstadt zwischen den Flüssen Cher und Loire gelegen. Tours, das heute die Hauptstadt der Touraine ist, war früher im 15. und 17. Jahrhundert die Hauptstadt des französischen Königreichs. Das sehr belebte Viertel der Altstadt mit ihrem berühmten Platz Plumereau ist das pulsierende Zentrum der Stadt. Dieser von Fachwerkhäusern und Stadtpalästen umrahmte Platz ist eine Fußgängerzone mit vielen Restaurants und Cafés. Wir besichtigen die Kathedrale Saint-Gatien im gotischen Stil, deren Flamboyant-Fassade reich verziert ist. Da Tours recht groß ist, laufen wir doch ganz schön viel und da Armin sich dann nicht für ein Restaurant entscheiden kann, suchen wir uns so um 18.30 einen Campingplatz in der Nähe und haben Glück, denn dieser macht um 19.00 Uhr zu. So haben wir noch den letzten Stellplatz bekommen und ich koche uns etwas Gutes.

 

Am nächsten Tag machen wir uns auf nach Amboise. Schon von weitem sieht man das Schloss hoch über der Stadt, das König Karl VIII hier 1492 als ersten Profanbau der Renaissance errichten ließ. Wir schauen es nur von außen an und bummeln stattdessen über den riesigen Markt am Loireufer, der hier sonntags immer stattfindet. 

 

Anschließend geht es weiter nach Chenonceau. Dieses wunderschöne Schloss am Ufer des Cher ging als Chateau des Domes in die Geschichte ein, nachdem hier zuerst die Diana von Poitiers und anschließend Katharina von Medici gewohnt haben.

 

Nun haben wir noch eine Führung durch die Caves von Monmousseau gebucht. Dies ist eine der größten Weinkellereien der Touraine. Das Besondere hier ist, dass die Besitzer Wein und Kunst verbunden haben. In den bis zu 15 km langen unterirdischen Kalksteinhöheln lagern die Weine und der Sekt in Flaschen und in einigen gibt es Lichtprojektionen die fantastische Bilder an die Höhlenwände werfen. Anschließend machen wir noch eine Verkostung und kaufen 6 Flaschen Weißwein und 6 Flaschen Sekt für meinen Geburtstag.

 

Nun fahren wir noch zu einem weiteren Highlight, dem Schloss Chambord. Das prächtige Jagdschloss von König Franz I. in den Wäldern der Sologne überragt alle anderen Loireschlösser allein durch seine Größe. Es hat 426 Zimmer, davon 80 Prunkräume, und eine wunderschöne Gartenanlage. Von Außen ist es wunderschön anzuschauen und wir umrunden es mit Staunen.

 

Nun suchen wir einen Campingplatz in der Nähe von Orleans, doch das gestaltet sich als nicht so einfach. Der Stadtcampingplatz hätte noch einen Platz, aber er gefällt uns nicht. So suchen wir uns einen etwas außerhalb und machen den Fehler durch die Stadt zu fahren. Wir sehen zwar die herrlichen Prachtstraßen aus dem 19. Jahrhundert, die das Bild der Universitätsstadt bestimmen. Allerdings wissen wir nicht, dass die Straße am Fluss entlang gesperrt ist und deshalb fahren wir einige Umwege in der Altstadt mit winzigen Gassen. Gar nicht so einfach. Schließlich kommen wir an, bekommen wieder einmal den letzten Platz und gehen noch schön an der Loire spazieren.

 

Am nächsten Morgen fahren wir mit dem Wohnmobil nahe an die Stadt ran und von da aus mit dem Fahrrad weiter. Die Stadt ist doch so groß, dass das angenehmer ist. Im Mai 1429 befreite Jean D'Arc die Stadt von der englischen Besatzung, wurde jedoch nach einem Verrat gefangen genommen und 1431 verbrannt. Die Fußgängerzone mit einigen Fachwerkhäusern ist sehr hübsch, besonders hat uns aber die Kathedrale gefallen.

Paris

Armin packt die Räder wieder auf das Wohnmobil und nun geht es nach Paris. Lange haben wir überlegt, ob wir zu den Paraolymics dorthin fahren sollen. Armin hat gezögert und ich wollte unbedingt. Nun haben wir uns dafür entschieden und fahren zum Camping Paris im Bois de Bologne. Hier hatte ich zwei Nächte vorgebucht. Alles klappt wunderbar und so sind wir am Spätnachmittag wieder auf den Rädern und düsen durch den Bois de Bologne zur Fondation Louis Vuitton. Dieses wunderschöne Gebäude wurde von Frank Gehry, einem unserer Lieblingsarchitekten erschaffen. Es ähnelt einem Segelschiff und wurde 2014 nach 13 Jahren Bauzeit fertiggestellt. Wir sind ganz begeistert und vergnügen uns zuerst in dem wunderschönen Garten, Jardin d'Acclimatation. Hier gibt es einen koreanischen Gartenteil, viele Spielplätze und wunderschöne Blicke auf das Gebäude. Anschließend gehen wir ins Museum, schauen uns die Matisse-Ausstellung und die Kelly Ellsworth-Ausstellung an und bewundern die Architektur der verschiedenen Ebenen. Von oben haben wir sogar Blick auf den Eiffelturm.

 

Dieser ist unser nächstes Ziel. Wir radeln an der Seine entlang zum Champs de Mars, stellen uns erst einmal unter den Eiffelturm und beschließen dann spontan, dass wir da oben den Sonnenuntergang erleben wollen. Wir waren beide noch nicht oben und das bietet sich heute an. Er geht hoch hinauf bis auf 276m zur höchsten Ebene. Mit vielen anderen Leuten genießen wir den Sonnenuntergang und haben einen herrlichen Blick auf alle Seiten von Paris. Von hier oben sieht man auch die verschiedenen Olympia-Sportstätten und natürlich den Ballon, in dem die olympische Flamme bald wieder für die Paralympics brennen wird. 

Bei Dunkelheit fahren wir zurück zum Campingplatz und Timba freut sich, dass wir wieder da sind.

 

Am nächsten Morgen schlafen wir aus und für 12.30 habe ich Tickets für das Musee d'Orsay besorgt. Da wir eh wegen Timber immer nur sechs Stunden wegbleiben können, radeln wir diesmal erst um 11.30 an der Seine entlang zum Museum. Das Musee d'Orsay fasziniert uns immer wieder. Es ist sehr voll, besonders bei den Impressionisten, doch der alte Bahnhof ist wirklich sehenswert.

Am Nachmittag radeln wir noch durch die Stadt. Wir fahren an der Notre Dame vorbei und landen auf der anderen Seite der Seine am Centre Pompidou. Hier, am Brunnen von Niki de Saint Phalle setzen wir uns in eine Creperie und essen ein Formule. Danach gehts weiter durch den Louvre zu den Tuilerien, an Les Halles vorbei und dann zurück zum Campingplatz. 

Nachdem wir mit Timba unterwegs waren, fahren wir noch ein Stück die Seine entlang. Hier liegen unheimlich viele Hausboote. Wir schauen uns auf der anderen Seineseite um, besuchen einen fürchterlichen Lidl und verbringen einen schönen Abend auf dem Campingplatz.

 

Am nächsten Morgen fahren wir das Wohnmobil zum Parken im die Ecke und radeln zum Musee Marmottan. Dieses Stadthaus ist nun ein Museum und beherbergt die größte Sammlung von Monets weltweit. Es gefällt uns sehr gut und im Garten setzen wir uns in ein nettes kleines Café.

Anschließend düsen wir durch Paris. Es macht viel Spaß, denn heute sind wegen der Eröffnung der Paralympics viele Straßen gesperrt. Aber mit dem Fahrrad kommen wir überall durch, fahren am Elysee-Palast vorbei und über die autofreie Champs-Elysee.

 

Danach machen wir uns auf den Heimweg. Wir fahren Richtung Nancy. Kurz vor Nancy übernachten wir auf einem Campingplatz bei Toul. Da wir keinen Strom brauchen, bekommen wir noch einen wunderschönen Platz direkt an der Mosel, alle anderen Plätze waren schon voll. Wir machen noch eine Radtour am Ufer des Flusses entlang und genießen die Stille am Fluss. Leider ist dies unsere letzte Nacht von einem wunderschönen Urlaub. Frankreich ist immer eine Reise wert. Wir gehen noch in einen großen Supermarkt, kaufen Spezialitäten, die es dann übermorgen an meinem Geburtstag gibt.