Ankunft in Norwegen
Nach dem Frühstück fahren wir nach Hirtshals zur Color Line Fähre nach Kristiansand. Wir haben uns für diese Linie entschieden, weil sie größere Fähren hat und ich eine möglichst ruhige Überfahrt haben möchte. Und die haben wir auch. Wir haben uns Mittagessen dazugebucht (für 24 Euro pro Person) und es gibt ein riesiges Buffet mit Lachs, Hering, Muscheln, Köttbullar, Salaten, verschiedenen Hauptspeisen usw.
Es war eine gute Entscheidung, denn so können wir von allem ein bisschen probieren. Die ganzen 3,5 Stunden dürfen wir hier sitzen und immer wieder etwas vom Buffet holen. Wir beschränken uns nach dem Mittagessen auf die Getränke und spielen unser Spiel: Rummicub.
Um 15.30 erreichen wir dann Norwegen, stellen uns mit dem Hund in der Zollspur an, doch der Zöllner schaut nur kurz den Hundepass an und winkt uns durch.
Nun sind wir also in Norwegen.
Wir fahren als erstes nach Mandal, der südlichsten Stadt Norwegens. Es ist ein sehr kleines, aber nettes Städtchen, durch das wir kurz bummeln um uns und Timba die Beine zu vertreten.
Anschließend suchen wir uns einen Campingplatz und wollen nach zum Leuchtturm nach Lindesnes. Dort in der Nähe ist ein Campingplatz, doch der ist leider schon voll. So besuchen wir den Leuchtturm und finden ca 10 km entfernt einen Platz zum übernachten. Der Leuchtturm ist der südlichste Punkt Norwegens. Wir machen noch einen Spaziergang mit Timba und können sagen es gefällt uns ausnehmend gut hier. Überall Wasser, umrahmt von Wäldern, kleinen netten, roten Häuschen und viel Natur. Es ist wunderschön.
Die Küstenstraße nach Egersund
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg Richtung Stavanger. Wir haben keine festgelegte Route, sondern lassen uns treiben, lesen Führer und schauen, was sich unterwegs ergibt.
Wir fahren die Küstenstraße entlang und die Strecke ist wunderschön. Wir haben das Gefühl in einem einzigen, großen Nationalpark spazierenzufahren. Die Straße führt durch enge Täler mit steilen Felswänden, vorbei an Bergrücken und traumhaften Seen und auch durch finstere Tunnel. Immer wieder ist die Straße so eng, dass wir hoffen, dass uns kein Auto entgegenkommt.
In Flekkefjord machen wir Pause und bummeln ein bisschen durch die Stadt. Die Straßen sind von hübschen kleinen weißen Häusern gesäumt und es gibt einige nette Boutiquen, die sehr interessante Angebote haben: 1/2 von 1/2, d.h. also nur ein Viertel vom Originalpreis. Da kann ich nicht widerstehen und kaufe mir eine sehr schöne orange Jeansjacke. Anschließend probieren wir in einem Café eine Zimtschnecke und schon geht die Fahrt wieder weiter.
Wir wollen zu den Brufjell-Höhlen, die Julia uns empfohlen hat, doch als wir dort ankommen ist es so voll, dass es keinen Parkplatz mehr gibt. Wir hätten einen Parkplatz gehabt, doch dann kam ein Deutscher, der sich beschwert hat, er würde schon seit 10 min auf der anderen Seite der Autos warten.....Auf so etwas haben wir beide keine Lust. So fahren wir also wieder und suchen uns eine noch kleinere Straße, in der Hoffnung, dass die ganzen Wohnmobile sich hier nicht fahren trauen. Und so ist es auch. Armin fährt wie immer bravourös und wir sind nun praktisch allein unterwegs in dieser wunderschönen Landschaft.
Kurz nach Egersund fahren wir zum Skadberg Camping, der auch einen Stellplatz dabei hat. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf den Fjord und das Meer. Wir beschließen hier zu bleiben. Die Campingplätze sind hier bisher alle Self-service. D.h. man bezahlt entweder mit Karte oder mit Geld im Umschlag und stellt sich auf einen Platz. Es gibt sozusagen kein Büro.
Armin beschließt noch schwimmen zu gehen, das Wasser soll zwar nur um die 16 Grad haben, doch er möchte es unbedingt probieren. Es ist ziemlich frisch. Zwar ist die Sonne nun hinter Wolken verschwunden, doch das Wasser und der Sandstrand locken, auch wenn es nicht sehr warm ist. Ich nehme ein Buch mit und Timba freut sich über den Sand.
Stavanger
Am nächsten Morgen fahren wir die Küstenstraße weiter entlang nach Stavanger. Die Landschaft verändert sich hier stark und sieht ein bisschen aus wie in Norddeutschland: flach und bewirtschaftet. Durch diverse Tunnel und über diverse Brücken erreichen wir Stavanger.
Stavanger hat eine lange Geschichte. Früher hat die Stadt hauptsächlich vom Fischfang gelebt, doch dann wurde 1969 Öl entdeckt und nun wird die Stadt auch die Ölmetropole Norwegens genannt. Wir parken in der Nähe des Hafens und erkunden die Altstadt. Geprägt ist das Stadtbild von vielen bunten Häusern, in denen kleine Boutiquen und Cafes sind. An den Hafen anschließend kommt das Viertel Gamle Stavanger. Hier gibt es ca 170 weiße Holzhäuser, die schön mit Blumen hergerichtet sind. Im Hafen liegt ein riesiges Kreuzfahrtschiff, dessen Passagiere sich auch in der Stadt ergießen. Vormittags ist noch wenig los, das ändert sich aber gegen Mittag. Schlimmer als die Touristen empfinde ich jedoch die vielen nicht erzogenen Kinder, die machen was sie wollen, bis es den Eltern zuviel wird und dann schreien sie rum. Sie könnten auch vorher etwas sagen. Doch dies nur am Rande.
Uns gefällt Stavanger sehr gut und zur Feier unseres standesamtlichen Hochzeitstages #31 gehen wir essen. Anschließend bringen wir Timba zurück ins Auto um dann noch ein Museum zu besuchen und erleben am Auto eine Überraschung. Wir haben einen Strafzettel. Ich hatte mit der App easypark gezahlt und wir kommen vier Minuten zu spät zurück und schwupps, schon haben wir ein kleines gelbes Papier am Scheibenwischer. Kurz ärgern wir uns, doch dann beschließen wir den Zettel an der Scheibe zu lassen und auch noch in das bekannte Ölmuseum zu gehen. Das norwegische Ölmuseum erzählt die Geschichte der Ölförderung durch nachgebaute Modelle von Bohrinseln und man kann auch in ein Rettungsboot einsteigen.
Wir verlassen Stavanger wieder durch diverse Tunnel, unter anderem einem der l tiefsten Tunnel der Welt. Man fährt 234 Meter unter dem Meeresboden und das ist schon ein komisches Gefühl. Wir übernachten in einem kleinen Yachthafen ca. eine halbe Stunde nördlich von Stavanger, der auch für Wohnmobile Stellplätze anbietet. Armin geht wieder schwimmen und wir genießen den Sonnenuntergang.