Auf nach Oregon
Über den hübschen kleinen Ort Weaverville fahren wir weiter nach Redding und dann nach Norden zum Shasta Lake. Auf dem Weg dahin durchqueren wir noch den Whiskeytown National Park. Wir halten an und besuchen das Visitor Center, denn von diesem Nationalpark haben wir noch nie gehört. Der zu unseren Füßen liegende Whiskeytown Lake versorgt zusammen mit dem Shasta Lake den Großraum Sacramento/San Francisco mit Wasser. Er liegt wunderschön inmitten bewaldeter Berghügel und ist ein Wassersportparadies.
Dann es geht weiter zum Shasta Lake, der durch den zweitgrößten Damm der USA (nach dem Hoover Damm) entstanden ist. 1945 wurde der Damm fertig gestellt und ist 180 Meter hoch und 1000 Meter breit.
Der Shasta Lake ist ein Hausbootdorado. Vier Flüsse laufen in ihn hinein und dadurch ist er so verwinkelt, dass man bei ungefähr 550 Kilometer Küstenlinie überall ein ruhiges Fleckchen zum Ankern finden kann.
Die Gegend hier wird beherrscht vom Mount Shasta mit seiner weißen Kuppe und 4200 Metern Höhe, der uns mit seinem Anblick auf der Fahrt begleitet.
Den Lassen Volcanic National Park, zu dem wir eigentlich wollten, lassen wir schweren Herzens aus, da wir erfahren, dass dort die meisten Straßen wegen Schnee noch gesperrt sind.
So verlassen wir Kalifornien nach 4000 gefahrenen Kilometern, gerechnet von der mexikanisch-amerikanischen Grenze (der Bundesstaat ist 1300 Kilometer lang). Ein riesiger, sehr abwechslungsreicher Bundesstaat, in dem man sicher einige Monate verbringen könnte.
Jetzt sind wir in Oregon, dem zehntgrößten Bundesstaat der USA. Die Hauptstadt ist nicht etwa das quirlige Portland, sondern die etwas südlich von Portland gelegene Stadt Salem. Die Forscher Lewis und Clark waren die ersten Weißen, die im Norden Oregons im Jahr 1805 auf dem gewaltigen Columbiariver mit dem Kanu fuhren.
Außerdem endete hier auch der berühmte Oregontrail, über den viele Pioniere im 19. Jahrhundert nach Westen kamen.
Laut unserem Führer ist Oregon ein Outdoorland und besteht nur aus traumhaft schöner Landschaft. Wir müssen uns nun entscheiden, ob wir die malerische Küste nach Norden fahren oder uns im Landesinneren über Eugene und Salem, Portland nähern wollen.
In der Nähe des Klamath Lake finden wir einen schönen Campingplatz, direkt an einem Fluss. Bei einem kleinen Spaziergang erlebt Timba noch sein Highlight des Tages, denn er trifft einen Esel, mit dem er spielen kann.
Mount Shasta, 4200m
Crater Lake National Park
Der einzige Nationalpark in Oregon ist der Crater Lake National Park. Die Straße dorthin windet sich bergauf bis auf knapp 2000 Meter. Am Straßenrand liegen noch bis zu drei Meter hohe Schneeberge, an denen wir vorbeifahren.
Dieser See entstand, indem der Mount Mazama vor ungefähr 7700 Jahren ausbrach, in sich zusammenstürzte und ein tiefes Loch hinterließ, wo einst die Bergspitze war. Über die Jahrhunderte füllte sich dieses Basin mit Schnee und Regen und so formte sich ein tiefblauer See, dessen Wasser sehr rein ist und der eine herrliche Farbe hat. Mit 594 Metern ist der Crater Lake der tiefste See in den Vereinigten Staaten. Außerdem fällt hier, durch die geographischen und klimatischen Bedingungen, extrem viel Schnee, der meist von Oktober bis Anfang Juli liegenbleibt.
Für die Indianer ist der Craterlake ein spiritueller Platz und viele Visionssuchen fanden und finden immer noch hier statt.
Wir informieren uns im Visitor Center und erfahren, dass wegen der Schneemassen nur ein kleiner Teil des Rim Drives geöffnet ist. Wir haben Glück mit dem Wetter und so können wir den Ausblick vom Discovery Point auf den Crater Lake und Wizard Island bei Schnee und herrlich blauem Himmel genießen.
Unsere Fahrt führt uns weiter auf den Umpqua Scenic Byway. Die Straße folgt dem Lauf des wilden und landschaftlich sehr schönen Flusses Umpqua.
Wir halten am Diamond Lake, essen dort eine Kleinigkeit in der Lodge, genießen die Aussicht auf die schneebedeckten Berge und fahren dann weiter auf der Suche nach einem Campingplatz. Der, den ich rausgesucht hatte, ist leider schon voll. Heute beginnt das Memorial Day Weekend und wie uns eine Campingplatzbesitzerin sagt, stürmen alle in die Natur um drei Tage lang zelten zu gehen. Entlang des Flussufers gibt es immer wieder schön angelegte State Campgrounds doch leider sind die meisten belegt oder reserviert. Am North Umpqua River haben wir dann Glück und finden ein günstiges Plätzchen. (10 Dollar).
Wo es möglich ist, begleiten Wanderwege den Fluss, es gibt Bootsanlegestellen und nett hergerichtete Picknickplätze. Timba freut sich noch über einen langen Spaziergang, wo er in Ruhe alle Abzweigungen des „trails“ erkunden kann.
Das Einzige, was uns hier etwas stört, ist die Ungewissheit, wo wir die nächste Nacht verbringen werden. Das Internet funktioniert hier meist schlechter als in Mexiko, unsere App Ioverlander hat in dieser Gegend nur wenige Einträge und so fahren wir oft auf gut Glück durch die Gegend. Das ist auch der Grund, warum wir uns entschieden haben, nicht an der Küste nach Norden zu fahren. Durch das Memorial Day Weekend wird es da überall so richtig voll sein. Hoffentlich wird die Campingplatzsuche nach dem Memoiral Day Weekend wieder besser, da müsste es dann eigentlich wieder deutlich leerer sein.
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