Coba, Karibik und Tulum

Endlich in der Karibik!

Coba

Auf dem Weg an die karibische Küste halten wir noch in bei den Mayaruinen in Coba. Diese Zeremonialstätte liegt an zwei Seen und ist eine riesige Stadtanlage, in der einmal 40.000 Menschen lebten. Heute ist alles vom Urwald überwuchert, doch es führen Wege zu den verschiedenen Ruinen, auf denen man mit dem Fahrrad fahren darf, was wir auch machen. Eigentlich haben wir gehofft, da dies eine unbekanntere Ruinenstätte ist, dass hier weniger Leute sind, doch da werden wir enttäuscht. Wenigstens sind hier keine Händler, wohl weil wir jetzt in einem anderen Bundesstaat, in Quintana Roo sind. Es ist trotzdem sehr beeindruckend hier zu sein. Zum einen ist es sehr interessant durch diesen gestrüppartigen Dschungel zu radeln, zum anderen ist hier die höchste Pyramide Yucatans (42m), auf die man auch noch hochsteigen darf, was wir natürlich machen. Allerdings wäre ich ohne das Seil in der Mitte der Pyramide nie hochgestiegen, weil es hier doch ganz schön steil ist. Es sind 128 Stufen und wir schnaufen ganz schön, als wir oben ankommen. Der Ausblick ist allerdings gigantisch: Urwald, Urwald und Urwald, soweit wir schauen können. Jetzt wissen wir, warum die Fahrt auf der Straße doch relativ langweilig ist.

Die Herausforderung ist hier allerdings nicht das Hochklettern auf die Pyramide Nohoch Mul, obwohl man dabei auch zum Affen wird und auf allen vieren krabbelt, sondern wieder herunterzukommen. Armin macht das ganz gut ohne Sicherung, doch ich halte mich krampfhaft am Seil fest und nehme jede Stufe erst in sitzender Position ein, bevor es weitergeht. Doch auch ich komme unten wieder heil an und wir können zurückradeln.

 

Am Parkplatz angekommen, stellen wir fest, dass es durch den doch recht starken Wind hier eines unserer kleinen Seitendachfenster herausgehebelt hat. Wir hatten es offengelassen, damit Timba genügend Luft bekommt und nun liegt es mit einigen Rissen am Boden. Armin klebt es mit Riesentesa und nun geht es weiter zu unserem Urlaub vom Reisen: ein bis zwei Wochen karibischer Strand.

Wow!

Und das Meer und der Strand hier sind herrlich. Allerdings gefällt uns unser Stellplatz nicht so gut, wir haben das Gefühl zwischen Parkplatz, Baustelle und Müllhalde zu sitzen. Der Betreiber des Campingplatzes ist unheimlich nett, aber das tröstet uns auch nicht darüber hinweg. 

Der Strand ist ein Traum, aber mit so vielen Leuten hatten wir nicht gerechnet. Man hört hier alle Sprachen, besonders viel Englisch, in den Restaurants sind die Speisekarten auf Englisch und unsere Vorstellung von Karibik ist etwas einsamer.

Am Abend sind wir in einem schönen Restaurant am Meer toll Essen (Hummerspaghetti) direkt am Strand barfuß im Sand, so wie man es sich vorstellt. Das hat uns sehr gefallen, doch wir sind uns nicht sicher, ob wir hier länger bleiben wollen.

Der Tourismus hier ist sehr auf Hotels und Cabanas ausgerichtet und überhaupt nicht auf Camper. Die Touristen fliegen nach Cancun und kommen dann mit dem Hotelshuttle oder mit Bussen weiter südlich. Dementsprechend wenig Campingplätze gibt es hier. Angeblich gibt es einige RVParks näher  an Cancun, aber die verlangen auch 40 US$ am Tag und das ist uns zu teuer. Und hier ist es auch zu voll, besonders da jetzt auch noch die Faschingswoche kommt. Als es dann am nächsten Morgen auch noch anfängt zu stinken, packen wir zusammen und fahren weiter Richtung Süden. Hier fährt man auf einer langen, schnurgeraden Straße ungefähr 3-5 km parallel zum Meer, doch man sieht es nie, da die Strauchbewachsung rechts und auch links zu hoch ist. Man sieht nur riesige  Reklameschilder oder Eingangstore zu irgendwelchen tollen Hotelanlagen. Um etwas zu finden, müssten wir praktisch jede Stichstraße, die  natürlich nicht alle geteert sind reinfahren und uns am Strand umschauen, ob es das einen Stellplatz gibt. Das ist uns zu aufwendig.

Also gehen wir wieder nach dem sehr nützlichen Portal iOverlander und suchen uns dort einen Campingplatz deutlich weiter im Süden, der von anderen Reisenden so beurteilt wurde, dass wir denken, er könne uns gefallen.

Doch vorher schauen wir uns noch die berühmte Ruinenstadt Tulum an.

 

Tulum

Tulum ist die einzige Mayastätte, die direkt am Meer erbaut wurde. Es ist ein Traum, diese alten Steine mit dem Hintergrund des Türkis der Karibik zu sehen. Natürlich sind hier auch Touristen ohne Ende, aber die Mexikaner haben den Tourismus hier gut im Griff. Hier im Bundesstaat Quintana Roo dürfen keine fliegenden Händler in die Ausgrabungsstätte. Dafür darf man am Strand baden. Allerdings war der große Strand gesperrt, weil dort gerade viele Schildkröten sind. Es war sehr heiß, aber auch faszinierend.

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