Letzter Halt vor Mexiko: San Antonio
Von Fredericksburg aus machten wir noch einen Stopp innerhalb des sogenannten "German Belt" in einer netten kleinen Stadt namens Boerne. In der "Hauptstrasse" saßen wir in einem Cafe, das eine Deutschlandkarte aus dem Jahr 1940 an der Wand hängen hatte.
Weiter gings nach San Antonio, einer Stadt, die ab sofort neben New York, San Francisco, Boston und Burlington zu meinen Lieblingsstädten in den USA gehört. Eigentlich ist sie von der Einwohnerzahl her größer als Austin, aber sie wirkt nicht so, da es nur sehr wenige Hochhäuser gibt.
Das Herz dieser Stadt ist der sogenannte RiverWalk, entlang dem San Antonio River, der sich in Form eines Hufeisens durchs gesamte Zentrum schlängelt und rechts und links von Cafes und Restaurants gesäumt ist. Wunderschön ist es da entlang zu flanieren, die Leute zu beobachten, sich irgendwo niederzulassen und einen Margerita zu trinken.
Entstanden ist der Riverwalk, weil man die Innenstadt vor Hochwasser sichern wollte und an den beiden Eingängen zu dem Hufeisen Deiche gebaut hat. Inzwischen hat man den gesamten Uferbereich des San Antonio Rivers in der Stadt in das Projekt mit einbezogen und so kann man bis zu 24 km an den Ufern spazierengehen. Ein sehr gelungenes Projekt, wie wir finden.
Doch San Antonio ist nicht nur für seinen River Walk berühmt. Historisch interessierte Leute kennen vielleicht das Zitat: "Remember the Alamo". Die Mission San Antonio di Valero, kurz auch "The Alamo" genannt liegt mitten in der Stadt. Hier lieferten sich im Jahr 1836 187 Texaner einen erbitterten und vergeblichen Kampf gegen 5000 Mexikaner. Die Texaner kamen zwar alle ums Leben, aber dennoch war diese Schlacht der Wendepunkt des texanischen Freiheitskampfes, denn nur wenige Monate später schlugen die texanischen Freiheitskämpfer angeführt von Sam Houston mit dem Schlachtruf "Remember the Alamo" die Mexikaner am San Jacinto River, nahe Houston.
Die Mission, The Alamo, die heute mitten im modernen Stadtzentrum liegt, ist inzwischen als "Shrine of Texas Liberty" eine Hauptattraktion der Stadt. Auch wir schauten uns die alte Missionskirche und die umliegenden Gebäude, in denen ein Museum untergebracht ist, an und waren begeistert, wie interessant die Amerikaner Geschichte aufbereiten können. Timba durfte leider nicht mit aufs Gelände und so besuchten wir das Museum abwechselnd.
So hundefreundlich die Amerikaner sonst auch sind, in viele Läden und alle Museen darf Timba nicht mit hinein. Er ist entweder im Auto oder wir gehen abwechselnd. Erschreckend ist eigentlich, dass die amerikanischen Hunde fast nicht miteinander spielen, zumindest nicht in Texas. Ganz selten treffen wir einen Hundebesitzer, der seinen Hund nicht auf die andere Seite nimmt, wenn er Timba sieht. Naja, Timba fühlt sich, glaube ich, trotzdem recht wohl hier.
Unser Campingplatz liegt wieder etwas außerhalb der Stadt, aber wunderschön am Fluss. Diesmal stehen wir nicht zwischen den RVs, sondern allein mitten im Wald am Flussufer. In der Früh sehen wir aus unserem Fenster mindestens 15 Rehe, die aber leider nicht mit Timba spielen wollen.
Am zweiten Tag in dieser wunderschönen Stadt flanieren wir wieder den River Walk entlang. Anschließend wandern wir durch das historische Zentrum der Stadt, dem Plaza de las Isles, an der San Fernando Cathedral vorbei bis zum Historic Market Square oder El Mercado. Dies ist ein riesiger mexikanischer Markt, auf dem es alles für das Touristenherz gibt, aber auch recht gute Musik gespielt wird. Man merkt, dass die Mehrheit der Bevölkerung hier mexikanischer Abstammung ist. Wir fühlen uns schon fast wie in Mexiko und gehen zur Feier des Tages mexikanisch Essen: Tacos de Pescado und Quesadillas.
Anschließend waren wir noch groß einkaufen, denn wer weiß, ob wir in Mexiko unser Müsli und Armin sein Bier bekommt!!!
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